Diese Woche hatten wir einen spannenden Fall in der Praxis.
Bei einer Operation der Gebärmutter, die vereitert war, ist uns glücklicherweise eine recht unschöne Veränderung der Milz aufgefallen.
Milztumore sind eine der häufigsten Veränderungen beim älteren Hund.
Gut 40% der Tumoren im Bauchraum sind in der Milz.
Leider sind sie häufig bösartig und metastasieren.
Entdeckt werden sie meist erst spät und dann sind oft schon Tochtergeschwülste in anderen Organen entstanden. Die Überlebensdauer bei Milztumoren ist laut Statistik gerade mal bei 3-4 Monaten, wenn sie spät entdeckt werden.
Ist der Befund Milztumor also ein Todesurteil? Oder kann man vorbeugend etwas tun?
Wenn der Tumor erst anfängt in die Bauchhöhle zu bluten, dann kommt es schnell zu Metastasen und auch eine OP rettet dann nicht mehr viel. Trotzdem macht auch dann eine OP noch Sinn, weil es ja auch eine gutartige Veränderung oder eine Verletzung sein könnte,
Diese Hunde sind immer mal wieder tageweise schlecht, fressen nicht und haben matt-graue statt schön rosigen Schleimhäuten. Viel Schlafen und Müdigkeit werden leider meist als Zeichen des Älterwerdens gedeutet. Immer wenn der Tumor in den Bauch blutet, mal mehr und mal weniger, geht es dem Hund schlecht und zwischendrin erholt er sich wieder.
Die Diagnose beim Tierarzt wird durch Röntgen und Ultraschall schnell gestellt, und der Hund sollte dann auch sofort operiert werden. Durch eine Entnahme der Milz (Splenektomie) wird die Blutung gestoppt und der Tumor mitsamt der Milz entfernt.
Durch die immer wieder auftretenden Blutungen werden aber häufig Tumorzellen in der Bauchhöhle verteilt. Hier ist die Prognose schlecht, da meist sehr schnell in 4-5 Monaten weitere Veränderungen auftreten können.
Wenn der Tumor in der Milz entdeckt wird, bevor er blutet sind die Chancen natürlich viel besser.
Was macht also Sinn? Klar: Vorsorge!
Beim jährlichen Check-Up Ihres großen Hundes ab sieben Jahren wäre eine Ultraschall-Untersuchung des Bauchraumes und somit auch der Milz eine gute Vorbeugung. Ergänzend zu einer Blutuntersuchung, da auch andere Organe betroffen sein können.
Natürlich sind damit nicht alle Probleme aus der Welt geschafft, aber die Chancen steigen immens, den Tumor doch rechtzeitig genug zu erkennen, bevor er anfängt zu bluten.
Achten Sie einfach auf alle Veränderungen Ihres Hundes und fragen Sie im Zweifel bei uns nach, ob das wirklich vom Älterwerden kommt, oder womöglich von einem Milztumor.
Ihr Team der Tierarztpraxis Grelck