GSZS - klingt wie die beliebte Vorabendserie bei RTL.
GSZS könnte aber auch für eines unsrer Lieblingsthemen der neue Top-Hashtag sein.
#GZSZ #gutezähneschlechtezähne
Für Zähne gibt es im Leben eines Hundes oder eine Katze drei wichtige Abschnitte:
- die Milchzähne
- der Zahnwechsel
- alles was danach kommt
Daher wollen wir uns mal mit allen drei wichtigen Themen genauer beschäftigen:
Milchzähne
sind wichtig und auch hier kann man bereits einiges richtig machen. Zähne angucken und ans Putzen zu gewöhnen, sind die ersten Übungen beim Hund und auch bei der Katze. Wenn der Welpe oder das Kätzchen in die Familie kommt, kann man spielerisch anfangen die ersten Vorläufer von Zahnpflege zu üben und sich auch einiges beim Tierarzt zeigen lassen.
Auch die leider häufigen Brüche (Frakturen) von Milchzähnen sind ein heikles Thema. Wenn ein Milchzahn durch einen Unfall oder ein wildes Spiel abbricht, kann man leider nicht, wie so oft in Internetforen oder anderswo empfohlen, abwarten. Hier liegt das Zahninnere, die Pulpa, frei und ist hochgradig schmerzhaft. Infektionen mit Bakterien oder sogar Tetanus können bis in die Kieferknochen vordringen und dort Schmerzen und Probleme verursachen.
Auch frühe Zahnfehlstellungen, wie zum Beispiel der Unterkiefereckzähne, können zu Einbissen in den Oberkiefergaumen führen. Dadurch wird möglicherweise das Kieferwachstum blockiert und die Probleme werden schlimmer. Auch hier empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle zuhause und beim Tierarzt bei den regulären Impfterminen.
Zahnwechsel
bitte nicht verpassen!
Mit etwa 18 Wochen, also gerade nach einer guten Grundimmunisierung und wenn man gerade mit den 4 wöchigen Terminen beim Tierarzt durch ist, beginnt der Zahnwechsel. Jetzt heisst es selber gucken und gut aufpassen. Wenn man unsicher ist beim Tierarzt vorzeigen und nicht abwarten.
Persistierende oder bleibende Milchzähne sehen wir häufig bei den kleinen Hunderassen. Hier resorbiert sich die Wurzel des Zahnes nicht von alleine und somit machen auch alle "Ruckeln, Reissen und Ziehen" Versuche zuhause keinen Sinn, sondern meist bricht nur der Zahn ab und die Wurzelhöhle ist eröffnet. Aua!
Bleiben die Zähne einfach drin, kann es zu massiven Zahnfehlstellungen und Zahnsteinbildungen kommen, wie auf dem Foto zu sehen. Es ist einfach nicht genug Platz für zwei Reihen Zähne im kleinen Hundemund.
Bei der Katze verläuft der Zahnwechsel zum Glück meist besser, aber auch hier kann es zu Zahnfleischentzündungen und anderen schmerzhaften Problemen kommen, auch hier hilft die regelmäßige Kontrolle zuhause und der Kontrollbesuch beim Tierarzt.
Alles was danach kommt
Direkt nach dem Wechseln vom Milchzahn zum bleibenden Zahn sehen wir die schönsten Zähne der Welt. Weiß und strahlend.
Was tun, damit es lange so bleibt?
Klar Zahnpflege! Und mal ganz ehrlich: Was empfiehlt der Zahnarzt denn uns Menschen bei der Zahnpflege?
Zähne putzen - am besten dreimal täglich. Mundspülungen und Zahnseide. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und professionelle Zahnreinigung. Gesunde Ernährung und so weiter.
Wenn es ein Pülverchen, Wässerchen, die perfekte Zahnpasta oder Ultraschallzahnbürste geben würde.... dann würden nicht die Tierläden voll damit sein, sondern die Drogeriemärkte und Apotheken.
Der Humanmarkt ist deutlich größer und lukrativer als der Tiermarkt, also warum nicht das "Wunder-Zahnpflege-Präparat" hier verkaufen, als nur im Tierladen.
Schwere Frage? Nicht wirklich.
Einfache Antwort: Weil es nicht funktioniert, selten bessert, aber nichts ist sinnvoller als echte Zahnpflege. Manche Tiere haben gute Zähen, andere eher und stärkere Probleme.
Tägliche Zahnpflege, ja die Betonung liegt auf täglich, kann Zeit gut machen, Zahnstein rauszögern und den ewigen Zahnbelag reduzieren. Aber was schon da ist und was entzündet ist, geht nicht mit Putzen wieder weg.
Parodontose, also der Rückgang von Zahnfleisch und Kieferknochen, ist die häufigste Krankheit der Welt. Und unsere Tiere sind nicht davon verschont. Leider.
Was hält uns also davon ab öfter und besser Zahnstein zu entfernen? Parodontose zu erkennen und zu behandeln? Schmerzen zu beseitigen?
Angst. Schlicht und einfach Angst.
Alle Behandlung der Mundhöhle beim Tier, egal ob Hund oder Katze, sind nur in Narkose durchzuführen.
- Dentale Röntgenbilder nur in Narkose
- Scaling und Politur nur in Narkose
- Zahnextraktion nur in Narkose
- Parodontale Behandlung nur in Narkose
Außerdem hat das Tier doch keine Schmerzen... es frisst doch.
Der häufigste Satz in der Praxis, wenn wir Herrchen und Frauchen mit Bildern von schlimmen Zähnen konfrontieren.
Doch, dass tut weh. Aber Hunde und Katzen sind nun mal keine Weicheier wie wir und sagen leider, ja leider nichts, sondern fressen brav Ihren Napf leer oder sogar noch die Kaustange.
Bitte kontrollieren Sie regelmäßig die Zähne Ihrer Vierbeiner.
Lassen Sie sich von Ihrer Tierarztpraxis beraten.
Warten Sie nicht, bis Ihr Liebling wirklich nicht mehr fressen kann oder einfach steinalt ist, und eine Narkose wirklich zum Risiko wird.
Kein Tier will mit Zahnschmerzen herumlaufen
Wir sind für Euch da - Euer Team der Tierarztpraxis Grelck